Hinterer Hafen: BSB-Werft wird nicht infrage gestellt

BSB-Geschäftsführer Norbert Reuter verspricht den Erhalt der Werft der Bodensee-Schiffsbetriebe am Hinteren Hafen. Die Friedrichshafener Werft ist neben ihrer Romanshorner Schwester ein Schwerpunkt am Bodensee, nachdem auf dem ehemaligen Gelände der Bodan-Werft in Kressbronn die Abrissbirnen angerückt sind.

Unübersehbar steht sie am Eingang zum Hinteren Hafen: In der Werft der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) lassen sich jährlich während der schiffslosen Zeit auf dem Bodensee die älteren und jungen „Damen“ der Weißen Flotte „aufhübschen“. So wurden im vergangenen Jahr mehr als 2,6 Millionen Euro für die Instandhaltung der Schiffe investiert. Die Friedrichshafener Werft ist neben ihrer Romanshorner Schwester ein Schwerpunkt am Bodensee, nachdem auf dem ehemaligen Gelände der Bodan-Werft in Kressbronn die Abrissbirnen angerückt sind.

„Es gibt auch keinen aktuellen Bedarf im Werftbereich an einer Veränderung. Der Standort Friedrichshafen ist langfristig nicht infrage gestellt“, sagte Norbert Reuter, Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz und zugleich der BSB, gegenüber dem SÜDKURIER. Die Werftarbeiten und Revisionen seien im vergangenen Jahr am Hinteren Hafen erheblich gewesen. Als Beispiele nannte er MS „Konstanz“, das eine Neumotorisierung und Neulackierung erhalten habe. Er könne gar nicht alles aufzählen, was das Schiff weiter fit gemacht habe, neben der Umrüstung auf zwei moderne Scania-Motoren mit je 330 kw Leistung bei 1650 Umdrehungen pro Minute sei die Kühlwasserversorgung komplett erneuert worden, ferner die Brennstoffversorgung und ein modernes Motormanagement. „Der gesamte Außenanstrich ist neu, ebenso der Unterwasseranstrich. Das Schiff erhielt ferner eine LED-Saalbeleuchtung, Außenbeleuchtung und Festbeleuchtungsmittel.“ Bei MS „Baden“ erfolgten eine Landrevision mit Neulackierung und eine Restauration der Innenräume. Die Motorfähre „Friedrichshafen“ schließlich bekam modernisierte Steuerhauspulte.

Auf der Schweizer Seite schläft man natürlich auch nicht. Die Vorstandsvorsitzende der SBS Schifffahrt AG, Andrea Ruf, sowie der Leiter der Schifffahrt und Werft, Erich Hefti, wiesen darauf hin, dass die Eigentümer der Schweizerischen Bodenseeschifffahrt sich erneut entschlossen hätten, in die Romanshorner Werft zu investieren. „In einer Bauzeit von lediglich neun Monaten wird unsere denkmalgeschützte Werft komplett umgebaut und erweitert“, erklärte Hefti. Andrea Ruf erläuterte, dass die größte Werft am Bodensee, 1861 bis 1864 erbaut, mit 9 Millionen Franken renoviert werde. „Die Halle wird um 18 Meter Richtung Bodensee verlängert und weist danach eine Gesamtlänge von 90 Metern auf. Die Fahrrinne wird verbreitert und das Dach um 120 Zentimeter aufgestockt. Das heißt, dass die SBS Schifffahrt AG auch in Zukunft die längsten Schiffe vom Bodensee mit 82 Meter unterbringen kann.“

Bodensee-Schiffsbetriebe

Die Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH ist seit 2003 eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Konstanz GmbH. Die BSB beschäftigen 163 feste Mitarbeiter, einschließlich Werftpersonal und 30 Saisonkräften. Die Gesellschaft wurde 2001 als erstes Binnenschifffahrtsunternehmen in Europa mit der Öko-Audit-Urkunde „EMAS“ ausgezeichnet.

(Volker Geiling/Südkurier v. 25.04.14)

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