Das
Weinschiff sticht ab Meersburg wieder an zwei Tagen in See – Viele Plätze
sind schon weg
„Das ist für uns ein ganz wichtiger Termin“, sagt Clemens Baader. Das Menü müsse viele Leute ansprechen und trotzdem einen gewissen Pep haben. „Es soll etwas Besonderes sein“, meint der Sternekoch, der betont, dass es eine Herausforderung sei, die Speisenfolge mit den Weinen abzustimmen. 40 bis 50 Weine hätten sie probiert, bis das Vier-Gang-Menü zuzüglich Amuse Gueule mit den passenden Weinen gestanden hätte.
Fünf Stunden dauert die Fahrt auf der „Bludenz“, die extra aus Bregenz nach Meersburg kommt, um an beiden Tagen die Passagiere aufzunehmen. Und die hundert Plätze seien heiß begehrt, berichtet Marion Schäfer, Leiterin Vertreib und Marketing beim Staatsweingut. So stünden für den Freitag nur noch 30 Plätze, für den Samstag sogar noch weniger zur Verfügung.
Drei Weine zu jedem Gang
Zu jedem der Gänge wird je ein Wein der drei Traditionsweingüter gereicht. So steht etwa für das Mosaik vom Milchkalb und Schwertfisch an Mango-Avocado-Confit, dem zweiten Gang, ein 2011er Birnauer Grauburgunder vom Markgraf von Baden, ein 2011er Meersburger Haltnau Weißburgunder von der Spitalkellerei sowie ein 2011er Meersburger Jungfernsteig Weißburgunder vom Staatsweingut parat. „Es ist schon fast unheimlich, wie gut der Jahrgang 2011 ist. Ich bin von der Qualität sehr beeindruckt“, urteilt Sternekoch Baader.
Zum Start reicht der Markgraf mit dem Aperitif auf dem Oberdeck einen Schloss Salem extra trocken, das Staatsweingut einen Spätburgunder Rosé brut. Zum Abschluss, dem Digestif, gibt es Destillate von der Spitalkellerei. Dazwischen können es sich die Gäste bei der inzwischen elften Auflage des Weinschiffs kulinarisch richtig gutgehen lassen. Auf der Fahrt geht es gleich zu Beginn an den Weinstöcken entlang des Sees vorbei: „So können die Gäste die Lage des Weines sehen, den sie gerade trinken. Das macht den Reiz aus“, sagt Elisabeth Lanz vom Markgraf von Baden.
Das Ganze ist bei einem Preis von 130 Euro pro Person allerdings nicht unbedingt billig. Die drei Traditionsweingüter und Clemens Baader sind sich dessen auch bewusst: „Das ist schon etwas Elitäres“, sagt Marion Schäfer. Das Schiff wird auf seiner Fahrt nach Meersburg bei einem Halt in Hagnau beladen. Dann ist vor allem Clemens Baader mit seinem Team gefordert, die Essen in der kleinen Bordküche zuzubereiten.
Genießen mit allen Sinnen
Ein Rahmenprogramm mit Musik gibt es nicht. Die Eindrücke der Sinne seien durch das Menü und die Weine ausreichend. Die Organisatoren gehen zudem von einer regen Kommunikation unter den Mitfahrern aus, da gebe es keinen Platz für Musik. Um 19 Uhr stellt Clemens Fleischmann von der Randegger Ottilienquelle, der für das Mineralwasser an Bord sorgt, seinen Betreib und seine Produkte vor.
Wenn die Gäste gegen 23 Uhr vom Schiff kommen, dann hätten sie immer einen entspannten Gesichtsausdruck. Das hat zumindest Hubert Böttcher von der Spitalkellerei in den vergangenen Jahren beobachtet. Als einen der Gründe neben den zahlreichen Köstlichkeiten nennt Elisabeth Lanz den relativ intimen Rahmen des Weinschiffes. Spätestens gegen 22.30 Uhr, so Baader, seien die Gäste „absolut gesättigt“.
Wer Lust hat, auf dem Weinschiff mitzufahren , sollte sich schnellstmöglich beim Berghotel Heiligenberg melden, wo die Anmeldungen koordiniert werden. Kontakt: Salemer Straße 5, 88633 Heiligenberg, Fax 07554 / 802100. Im Berghotel werden zudem unter Telefon 07554 / 80 20 Fragen rund um das Weinschiff beantwortet. Die Fahrt kostet pro Person 130 Euro. In dem Preis sind neben der Schifffahrt das Menü, der Wein und das Mineralwasser enthalten. Tischreservierungen sind leider nicht möglich. Das Schiff legt um 18 Uhr ab, die Rückkehr nach Meersburg ist um 23 Uhr.
(Christian Gerads/Schwäbische Zeitung v. 24.08.12)