Alte Seebären vor der Linse

Die Museumsgesellschaft Romanshorn plant eine Sonderausstellung zum Thema Trajektverkehr. Dazu dreht Hansjürg Oesch einen Film.

Die Vorbereitungen zu einer Sonderausstellung zum Trajektverkehr sind in vollem Gange. Die Museumsgesellschaft Romanshorn arbeitet mit Partnern, um diese Art der Bodensee-Fährschifffahrt für Eisenbahnwaggons vor dem Vergessen zu bewahren. Deshalb entsteht ein Film mit historischen Aufnahmen und Interviews mit ehemaligen Kapitänen, Kahnführern oder Rangierern.

Erstes Treffen auf der Euregia

Ein erstes Treffen hat bereits stattgefunden. Auf Einladung von Otto Bauer trafen sich alte Seebären mit dem Filmer Hansjürg Oesch sowie Vertretern der Museumsgesellschaft und der Gemeinde auf der Euregia. Sie hielten Erlebnisse, Fakten oder Episoden aus der vergangenen Trajektzeit in Interviews fest. Das geschah vor der Kamera und am Gesprächstisch, wo die Geschichten mitgeschrieben wurden.

Nachdem die inzwischen längst pensionierten, aber immer noch passionierten Herren ihre Erinnerungen durch das Ansehen alter Filmsequenzen auffrischten und so manches «Weisch no!» ausgetauscht hatten, standen Robert Christen, Fritz Hefti, Alfred Straub, Max Brügger, Edmund Veit, Helmuth Wochner, Hans Grundlehner, Otto Fenk, Othmar Baumgartner und Beda Mattle vor die Kamera und erzählten aus vergangenen Zeiten. Renzo Brivio steuerte seine Beiträge später von zu Hause aus bei.

Waggons versanken im See

Ohne zu viel zu verraten, gibt es an dieser Stelle einen kleinen Vorgeschmack auf die Geschichten: Es kam schon mal vor, dass beim Trajektieren in der Mitte des Sees ein Halt eingelegt wurde, weil man durch günstige Witterung schnell unterwegs war und die Besatzung diesen Halt für ein Bad nutzte. Eine andere Mannschaft steuerte einen Fischer an und kaufte diesem auf offener See frische Fische ab. Und natürlich kamen auch Unfälle zur Sprache, als beispielsweise einige Eisenbahnwaggons in den See fielen, die mit Zucker beladen waren.

(Thurgauer Zeitung v. 10.07.13)

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