Eigentlich hätten die neuen Büros zum
Saisonbeginn der Weißen Flotte Mitte April fertig sein sollen. Daraus wird nun
nichts. «Wir liegen etwa sechs Wochen hinter dem Zeitplan», sagt Hermann Hess,
Verwaltungsratspräsident der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt (SBS), welche
die ehemalige Transitpost am Romanshorner Hafen saniert und ausbaut. Im Zuge der
Bauarbeiten seien Strukturschwächen hervorgetreten. «Es ist eben ein altes Gebäude»,
erwähnt Hess.
Tatsächlich: Der Holzriegelbau stammt aus dem
Jahr 1873, der Anbau gegen den Bahnhof hin aus dem Jahr 1914. Mitte August haben
die Bauarbeiten begonnen. Die erste Etappe konzentriert sich auf den
Holzriegelbau – er wurde ausgehöhlt – und das Erdgeschoss des Anbaus. In
der zweiten Etappe ist der Rest des Anbaus an der Reihe. Hier befindet sich
heute die SBS-Verwaltung. Im Mai oder (eher) Juni werde sie in den Holzriegelbau
zügeln, informiert Hermann Hess.
Die jetzigen Büros seien um Jahrzehnte
veraltet, die WCs unappetitlich. Entsprechend groß sei die Freude auf die neuen
Räumlichkeiten. Dies bestätigt Antonia Kirtz stellvertretend für das gute
Dutzend Büro-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Mit der Vorfreude auf den Umzug
ließen sich auch die Unannehmlichkeiten des Baus besser ertragen. «Manchmal
wird es schon etwas lauter», sagt Kirtz.
Die neue Attraktion am Hafen ist der
freigelegte Durchgang zwischen den beiden Gebäudeteilen. «Wenn man am Hafen
steht, sieht man hindurch den Säntis», schwärmt Hermann Hess. Das sollte auch
noch möglich sein, wenn der Bau fertig ist, wird die entstehende Eingangs- und
Wartehalle doch beidseitig verglast.
Die zweite Etappe der Bauarbeiten wird sich
laut dem SBS-Verwaltungsratspräsidenten bis in den Herbst erstrecken. Die
ehemalige Transitpost wird auch außen renoviert. Von den Kosten her liege man
bislang im Budget von sieben Millionen Franken. Die allermeisten Arbeiten habe
die SBS in der Region vergeben können. «Das ist uns wichtig, weil wir ja auch
eine regionale Firma sind», sagt Hess, der darauf verweist, dass die
beteiligten Bauunternehmen auch potenzielle Kunden auf den Schiffen seien.
Für die Räumlichkeiten, die sie selbst nicht
benötigt, befindet sich die SBS in Verhandlungen mit Mietinteressenten.
Vermelden kann Hermann Hess, dass die Velovermietung im Erdgeschoss des Anbaus
bleiben wird.
(Roger Häni/St. Galler Tagblatt v. 26.01.12)